Reicht ein einfacher Onepager oder brauchen wir eine “richtige” Website mit mehreren Unterseiten? Diese Frage höre ich häufig und darauf gibt es nur eine richtige Antwort: Es kommt darauf an!
In diesem Beitrag erkläre ich dir, was ein Onepager genau ist, wann ein Onepager reicht und wann du lieber eine Website mit mehreren Unterseiten haben solltest.
Onepager kurz erklärt
Alles klar, aber was ist denn nun ein Onepager genau? Ein Einseiter?
Ganz genau, Onepager bedeutet, dass die gesamte Website einfach nur aus einer einzigen Seite besteht. Onepager können kürzer oder länger sein, aber alle Informationen stehen auf einer einzigen Seite, die gleichzeitig die Startseite ist. Ein Onepager kann auch Menüpunkte in der Menüleiste haben. Diese führen aber meistens über Ankerlinks auf bestimmte Abschnitte auf dem Onepager, ohne auf eine neue Seite zu verlinken.
Es gibt Onepager, die sehr ausführlich und lang sind. Hier musst du sehr lange scrollen, um bis ans Ende der Seite zu kommen. Meistens sind hier viele Informationen enthalten, die auch auf “normalen” Websites vorkommen: Startseite, Vorteile, Leistungen, Über Uns, Kontaktangaben. Nur eben alles untereinander und insgesamt deutlich gekürzt.
Andere Onepager dienen als Landingpage und haben nur ein Thema als Fokus, z.B. Werbung für ein Buchhaltungstool. Hier dient der Onepager dazu, dass eine bestimmte Handlung vorgenommen wird, z.B. “Jetzt registrieren”.
Hier siehst du ein Beispiel für einen Onepager (klicke auf das Bild, um die Website live zu sehen):
Was sind die Vorteile von Onepagern?
Schnelle Erstellung, insgesamt günstiger
Onepager haben den Vorteil, dass sie vergleichsweise schnell gebaut sind. Eine Website mit nur einer Seite ist nunmal weniger aufwändig als viele einzelne Unterseiten. Wobei der Design-Part nur wenig aufwändiger ist, denn das Design muss bei einem Onepager genauso stehen wie bei einer Multisite. Die eigentliche Erstellung geht dann aber schneller.
Das hat vor allem dann Vorteile, wenn das Budget knapp ist, vor allem, wenn du gerade erst anfängst. Auf einem Onepager kann man auch im Nachhinein noch aufbauen (skalieren), wenn er mit einem Tool wie WordPress, Squarespace oder Webflow gebaut wird. Dann kannst du einfach zu einem späteren Zeitpunkt weitere Seiten hinzufügen und die Website langsam aufbauen.
Je nachdem, wie der Onepager gebaut wurde, muss man aber trotzdem einiges ändern und hat am Ende mehr Aufwand, als wenn man direkt eine “richtige” Website erstellt hätte.
Onepager sind minimalistische Websites
Wenn du es schlicht magst und deine Website als reine Visitenkarte dient: Go for it. Ein Onepager, der schön clean und aufgeräumt designt ist, kann sehr minimalistisch wirken. Wenn du das magst und nicht mehr brauchst (und auch keine Google Rankings brauchst), dann ist ein Onepager vielleicht die richtige Content-Architektur für dein Unternehmen.
… und das war es aus meiner Sicht auch schon!
Mehr Vorteile sehe ich bei Onepagern nicht.
Nachteile von Onepagern (und Vorteile von Websites mit mehreren Unterseiten)
Onepager sind ganz schwierig in Google zu ranken
Falls du vorhast, in den Google Suchergebnissen aufzutauchen, vielleicht auch mit mehreren Suchbegriffen, rate ich Kunden ganz stark von Onepagern ab. Warum?
Google bevorzugt Websites, die viel Relevanz haben. Dazu gehören einfach mehrere Unterseiten, die alle unterschiedliche (aber thematisch passende) Suchbegriffe abdecken und untereinander verlinkt werden.
Für eine Website mit nur einer einzigen Seite ist es ganz schwierig, für mehrere Suchbegriffe zu ranken. Du hast nur einen Meta-Title und nur eine Meta-Description – alleine hier lassen sich nicht beliebig viele Suchbegriffe unterbringen. Du musst dich also auf 1-3 Suchbegriffe festlegen und kannst dann darauf optimieren. Dann muss der Onepager aber auch entsprechend lang sein und genug Inhalte liefern. Es wird bei neuen Websites auf jeden Fall eine Weile dauern, bis sie gut in Google ranken.
Das funktioniert in Nischen, die sehr wenig Konkurrenz haben. Allen anderen rate ich davon aber ab.
Mit einer Website mit mehreren Unterseiten kannst du viel mehr Inhalte und Keywords unterbringen. Du kannst deine Website richtig relevant für ein Thema machen und sie bei Bedarf noch erweitern.
Onepager schaffen kein Vertrauen
Ein weiteres Problem von Onepagern ist die fehlende Vertrauensbildung. Onepager mit nur wenigen Informationen bieten misstrauischen Websitebesuchern einfach nicht genug, um Vertrauen zu dir aufzubauen. dafür braucht es mehrere Unterseiten, auf denen du deine einzelnen Leistungen erklären kannst.
Auch eine extra Über-Uns Seite ist wunderbar, um Vertrauen aufzubauen. Dort können Nutzer dich und dein Unternehmen nochmal besser kennenlernen. Mehr, als du es auf einem Onepager darstellen kannst. Je mehr Informationen du lieferst, desto mehr Zweifel kannst du aus dem Weg räumen.
Es gibt auch Onepager, die sehr viel Text beinhalten, viel Content und viele Bilder. Solche Onepager wirken aber schnell scammy – vor allem Produkt-Landingpages sehen gerne mal so aus. Das wirkt alles andere als vertrauenserweckend. Versuche also in jedem Fall, dich von solchen Seiten abzuheben. Hochwertiges Design ist das A und O.
Wann realisiere ich Onepager für meine Kunden?
Obwohl ich kein Freund von Onepagern bin, habe ich in bestimmten Fällen auch schon Onepager gebaut. Ein typischer Fall ist zum Beispiel, dass der Kunde die Website schnell braucht und die komplette Website zu lange dauert, oder noch nicht alle Informationen vorhanden sind. Dann erstelle ich einen Onepager als Übergangswebsite (oder Baustellenwebsite), die die Zeit überbrückt.
Außerdem gibt es Kunden, denen Google-Rankings nicht wichtig sind, die einfach nur eine “Visitenkartenwebsite” benötigen. Auch da ist ein Onepager natürlich eine gute und relativ schnelle Lösung.
Brauchst du Hilfe bei deiner Website? Schreib mir gerne.
Bist du eher Team Onepager oder magst du lieber größere Websites mit mehreren Unterseiten? Ich freue mich über Kommentare!
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